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Von der Berliner Bauschule kommend, hatte Willebrand eine mündliche und schriftliche Prüfung zum Mecklenburgischen Baukondukteur zu bestehen. Mit der Bauaufnahme und einem Turmbauprojekt des Schweriner Domes hatte er die Prüfung 1838/39 bestanden. Fast ein Jahrzehnt später nämlich 1847 machte er als Mitglied des Turmbauvereins einen Entwurf für einen Doppelturm. Beide Projekte wurden nicht ausgeführt. 1855 läßt er G. Daniel die hier abgebildete kolorierte Zeichnung seines Bleistiftentwurfes der Westseite anfertigen. Daniel stellte seine exellente Zeichenkunst unter Beweis. Prof. Dr. Dr. H. W. Peuser:" Bereits 1838 hatte Willebrand als Prüfungsarbeit einen Entwurf zur Erhöhung des Domturmes zu Schwerin mit Fassaden -und Grundrissgestaltung gemacht, 1847 dies in weiteren Entwurfsstudien zu einer doppeltürmigen neugotischen Westfassade weiterentwickelt, bei dem er sein hohes zeichnerisches, künstlerisches Können unter Beweis stellte". Beide waren ihrem ehemaligen Chef künstlerisch weit überlegen. |
Den Choraltar im Dom zu Schwerin entwarf
Willebrand. Ausgeführt wurde er vom Tischlermeister |
Der Sarkophag für Paul Friedrich wurde 1842
von Willebrand als Mitarbeiter von Demmler, in
feiner |
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*** Heilig - Blut-Kapelle im Dom zu Schwerin Großherzog Paul Friedrich veranlaßte ab 1841 die Renovierung der Kapelle im Dom. Das Projekt zu der Kapelle fertigte H. Willebrand. Das beweist die Signatur auf dem hier abgebildeten und bisher nie gezeigten Entwurf. Der spätere Prof. Dr. Ing. h.c. K. E. O. Fritsch hatte in Demmlers Nachruf in der Deutschen Bauzeitung 1886 längst klargestellt, dass Demmler keine Künstlernatur war und nur eine mäßige Begabung für die rein künstlerische Seite der Baukunst besaß, so dass er alles diesbezügliche seinen jeweiligen Mitarbeitern überlassen musste. Der Sarkophag, der Hochaltar und die Heilig-Blut-Kapelle, an die Willebrand 1865 die Erweiterung der Fürstengruft stilistisch anschloss, sind ein sichtbares Zeugnis von Fritschs trefflicher Beurteilung.
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