Das Gut Raben Steinfeld
Von 1855 - 1890
prägte Willebrands Architektur den Ort
Das Jägerhaus an der Crivitzer Chaussee (1855) folgt einem Trend der europäischen Adelshäuser, in ihren Schlossanlagen Schweizerhäuser bauen zu lassen. Das Rabensteinfelder ist eines der Schönsten seiner Art in Mecklenburg.Ein Gartenhaus im Schlosspark in Formen eines Charlets existier nicht mehr. Mit den Mitte der 60er Jahre in neogotischer Formensprache gebauten und mit farbigen Backsteinen geschmückten Landarbeiterhäusern wird der höfische Bezug deutlich, gleichwohl sind funktionell sämtliche Vorkehrungen für alle Bereiche des ländlichen Gebrauchs bis ins Detail durchdacht vorgesehen. Er veröffentlicht seine Landhäuser in der Deutschen Bauzeitung und erhält mit deren Modellen auf der Weltausstellung 1867 in Paris eine Anerkennung. Der Entwurf eines Schul- und Wirtschaftshauses 1868 sowie einer Kapelle 1887 wurden nicht ausgeführt. |
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Der Bau- und Cavalierpferdestall (1864-66) Der Stall ist im Gegensatz zu den anderen von ihm in heimischen Formen konzipierten Ställen in der Formensprache der Landarbeiterhäuser ausgeführt, die zu einer Art Markenzeichen Willebrands wurde. Auch sein Dach wurde mit farbigen Ziegeln gedeckt, wie die Zeichnung von Paul Willebrand für die Arbeiterhäuser zeigt.
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Der Pferdestall wurde 1856 geplant. "Entwurf zum Neubau eine Pferdestalles c.p. zu Raben Steinfeld" hat der Zeichner C. Voß den Entwurf überschrieben. 1861 wurde er von Willebrand überarbeitet und in der Folge gebaut. Er war für 13 Marstall- und 9 Gestütspferde mit 3 zusätzlichen Großboxen konzipiert. Der Stall weist am Ortgang und Giebel diverse Schmuckelemente auf. Ein ähnlicher Stall entstand nahezu paralell gegenüber und ein Mutterstutenstall rechtwinklig gegenüber, der 1887 zu einer Wagenremise gewandelt wurde. Ein von dem
Architekten 1862 entworfener Viehstall für 300 Schafe und 60
Kühe entstand in heimischer Bautradition. Er enthielt eine
im Gebäude integrierte Göpelstation zur Wasserversorgung.
Er ist nicht mehr vorhanden. |
Das Schloss Raben Steinfeld ( 1884-85) ; Sommersitz des Schweriner Hofes. Nach An- und Umbauten des alten Wohnhauses folgte 1864 ein Entwurf für einen Neubau in neogotischen Formen. Nach weiteren Entwürfen 1881 und 1884 entstand der heutige Neubau in modifizierten Formen der französischen Renaissance mit verhaltenen Schmuckformen. |
Gartenpavillon in Raben Steinfeld Der hölzerne Pavillon stand fast ein Jahrhundert im Schlosspark. 1976 wurde er demontiert. 2006 konnte er nach Zeichnungen der Architektin E. M. Hetzer unter weitgehender Verwendung der erhaltenen Teile wieder aufgebaut werden. Ein dendrochronologisches Gutachten weist sowohl von Eichen- wie von Kiefernholz die Zeit aus, in der H. Willebrand den Ort durch seine Architektur geprägt hat. Einen ähnlichen Pavillon entwarf er 1887 auf der Seeseite des Wirtschaftsgebäudes. Der Pavillon und das Teehaus im Schlosspark von Klein Trebbow sind nicht die einzigen aber erhalten gebliebenen Zeugen von Willebrands Garten - Kleinarchitektur. |